Zahngesundheit bei Hund und Katze

scaler bohrer
 
Warum regelmäßige Gebisskontrollen so wichtig sind !

Eine gute Zahngesundheit ist entscheidend für die Lebensqualität Ihres Vierbeiners. Zahnerkrankungen gehören mit zu den häufigsten Erkrankungen bei Hund und Katze. Sie beginnen oft schon mit 2-3 Jahren und schreiten dann unterschiedlich schnell und unterschiedlich stark ausgeprägt weiter fort. Ursächlich kommen für das Auftreten von Zahnstein, Parodontitis, RL (Resorptive Läsionen) und schlechten Zähnen verschiedene Faktoren in Frage. Genetik (Kurznasen- und Toyrassen), die individuell unterschiedliche Zusammensetzung des Speichels, Fütterung und Zahnhygiene spielen dabei eine Rolle.

Bitte beachten Sie: Unter harmlos aussehendem Zahnstein können sich bereits nach wenigen Monaten zerstörerische Vorgänge abspielen. Hunde und Katzen zeigen oft keine Zahnschmerzen, sie leiden still vor sich hin und fressen trotz Zahnschmerzen irgendwie weiter. Sie schlucken das Futter dann oft einfach unzerkaut. Manchmal erkennt man aber auch Veränderungen im Kauverhalten. So können vermehrtes Speicheln, einseitiges Kauen mit Kopfschiefhaltung oder die Weigerung, Kaustangen zu zerkleinern ebenfalls erste Indikatoren von Problemen im Maulbereich sein. Auch bei fortschreitender Zahnsteinbildung und/oder Entzündungen des Zahnfleisches sollte das Tier auf jeden Fall untersucht werden.

Egal ob mit oder ohne offensichtliche Anzeichen für Zahnschmerzen, chronische Infektionen der Maulhöhle schränken die Lebensqualität Ihres Tieres erheblich ein und können- wie übrigens beim Menschen auch - schleichend sogar zu dauerhaften Schäden an den inneren Organen führen. Das Herz, die Leber die Nieren, die Gelenke und sogar das Immunsystem können irgendwann betroffen sein. Mit jedem Lebensjahr nimmt der Schaden am Gesamtorganismus zu – ganz abgesehen von den oft chronischen Schmerzen, die Ihr Liebling ertragen muss. Insgesamt kann sich die Lebenserwartung durch Probleme mit den Zähnen deutlich verringern.
Sollten Sie daheim den geringsten Verdacht haben, dass Erkrankungen im Maul vorliegen könnten, vereinbaren Sie bitte einen Untersuchungstermin bei uns.

Wie läuft eine Zahnsanierung ab ? Was passiert bei einer Zahnsanierung ?

Jede Zahnsanierung ist eine Investition in die Gesundheit des gesamten Tieres. Häufig berichten uns Besitzer, dass ihr Tier nach einer Zahnsanierung wie ausgewechselt wirke und wesentlich an Lebensfreude sowie Lebensqualität zurückerlangt hätte. Wenn wir Ihnen nach einer Voruntersuchung eine Zahnsanierung für Ihr Tier empfehlen, ist eine Narkose leider unvermeidlich. Die Patienten müssen nüchtern sein, die letzte Futteraufnahme sollte 12 Stunden zurückliegen. Wasser darf gerne bis unmittelbar vor der Operation angeboten werden.

Eine Zahnsanierung besteht - je nach Zustand der Zähne und des Zahnhalteapparates - aus:
  • Zahnreinigung und Untersuchung mittels Sondierung sowie ggf. Dentalröntgen
  • oder aus Zahnreinigung, Untersuchung mittels Sondierung sowie ggf. Dentalröntgen und - falls erforderlich - dem Ziehen eines Zahnes oder mehrerer Zähne!
Zunächst wird der Zahnstein von den Zähnen mittels Ultraschall-Scaler entfernt und die Zahnfleischtaschen gereinigt. Anschließend wird jeder Zahn einzeln untersucht und - sofern dies erforderlich sein sollte - gezogen.
Bei größeren Zähnen werden die Wunden ggf. im Anschluss mit einem selbstauflösenden Faden vernäht, um eine schmerzlose und rasche Abheilung zu fördern. Die Extraktion von Zähnen ist in der Tiermedizin eine exzellente Therapie, da die kosmetischen Gesichtspunkte im Vergleich zum Menschen eine nicht so große Rolle spielen.

Gereinigte und verbleibende Zähne werden zum Abschluss mit unserer modernen Zahnstation auch poliert, um eine Neubildung von Zahnstein zu verzögern. Je nach Umfang einer Zahnsanierung dauert der Eingriff am Vormittag zwischen einer Stunde und bis zu drei Stunden (selten länger). Nach der Narkose wird der Patient in einem warmen und ruhigen Aufwachraum überwacht, bleibt noch wenige Stunden zur Überwachung bei uns und darf am Nachmittag wieder zu Ihnen nach Hause.

Bei kleinen Hunderassen sowie bei Katzen mit einer bestimmten Zahnerkrankung (RL-Resorptive Läsionen, ehemals FORL) können mehrmalige Untersuchungen im Laufe eines Jahres nötig werden.

sondierung

Welche Kosten kommen auf Sie zu ?

Die Einzelleistungen der Behandlung sind durch die sog. GOT, die Gebührenordnung für Tierärzte - einer gesetzlich fixierte Abrechnungsgrundlage - festgelegt. Das Endergebnis und die Kosten sind abhängig von der Narkoseart (bei uns führen wir nach einer Narkoseeinleitung mittels Injektion eine schonende Inhalationsnarkose durch), vom Gewicht des Tieres, von der Anzahl der Dentalröntgen-Aufnahmen und - nach erfolgter Grundreinigung und Untersuchung - von der Zahl und dem Schwierigkeitsgrad notwendiger Zahnextraktionen sowie weiterer medizinischer Maßnahmen.

Bitte beachten Sie: Daher können wir nur ungefähre Kosten schätzen. Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, sprechen Sie uns bitte an! Bei notwendigen Extraktionen werden alle betroffenen Zähne während der Operation fotografiert. Die Befunde werden Ihnen mit Hilfe dieser Bilder sowie der Dentalröntgen-Aufnahmen auf Wunsch bei Abholung des Patienten - oder am nächsten Termin für die Wundkontrolle - gerne gezeigt und ausführlich erklärt.

Zahnpflege-Tipps
  • Öffnen Sie in den nächsten Monaten nach der Zahnsanierung immer mal wieder das Maul Ihres Tieres, um sich die Zähne anzuschauen
  • Achten Sie auf Rötungen und auf Maulgeruch. Schauen Sie nach neuen Belägen und neuem Zahnstein. Lassen Sie dann - falls erforderlich - die Zähne Ihres Lieblings erneut kontrollieren. Je öfter eine Zahnreinigung in jüngeren Jahren vorgenommen wird (1-2x pro Jahr), umso weniger Kosten fallen in aller Regel in höherem Alter für dann erforderliche Zahnextraktionen an.
  • Optimal ist das regelmäßige Putzen der Zähne mit einer Tierzahnbürste und einer speziellen Tierzahnpasta. Dies ist bei Hund und sogar bei der Katze möglich.
  • Die Fütterung von spezifischen Ergänzungsfuttermitteln (Zahnpflege-Snacks) oder Dental-Alleinfuttermitteln kann helfen, der Entstehung von Zahnbelag und somit der Entstehung von Zahnstein mit nachfolgenden Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) entgegenzuwirken bzw. diese zu verzögern.
  • Tipps zur Zahnpflege und Anleitungen zum Zähneputzen finden Sie unter ->  www.initiativezahngesundheit.de